Salzgurken mit Essig -
Ein Rezept von Henriette Sander (1877)
Mit wenig Essig und Salz eingemachte große Gurken halten sich in offenen großen Gefäßen nicht gut, man tut deshalb am besten, sich kleine Fässer zu halten, welche zugeschlagen werden können.
Wird ein solches im Winter oder im Frühling geöffnet, so schmecken die Gurken wie frisch eingemachte, während in offenen Gefäßen der Essig mit der Zeit lahmig wird und die Gurken erweichen, wenn ersterer nicht sehr sauer ist.
Auch das Bedecken mit einem Senfbeutel ist in diesem Fall nicht ausreichend.
Gute, fleckenlose Gurken werden gepflückt, wenn sie ausgewachsen sind, aber noch keine Kerne haben, gewaschen und mit viel Dill in ein reines, gut ausgeschwefeltes Fäßchen gepackt; die Lücken füllt man mit kleinen Gurken aus, legt oft eine dünne Lage Dill zwischendurch und deckt sie auch mit Dill, wenn das Fäßchen gefüllt ist.
Dann läßt man es vom Böttcher zuschlagen, kocht halb Essig und halb Wasser auf, mit so viel Salz, daß die Brühe nur schwach salzig schmeckt und gießt sie kochend durch das Spundloch auf die Gurken, bis das Faß gefüllt ist, verkorkt und versiegelt es gut und wendet es im Keller von Zeit zu Zeit um.
Bequemer ist es noch, wenn die Fäßchen in einem Boden eine große runde oder viereckige Öffnung haben, durch welche man die Gurken einlegen und die man ohne Hilfe eines Böttchers wieder wasserdicht verschließen kann.
(Eine Rezept von Henriette Sander (1877))