Sprenge 2 Pf. schöne Rosenblätter mit kochendem Flußwasser in einem zinnenen Napfe ein,
laß sie eine Nacht vest zugedeckt stehen, gieße des andern Tages 1 Nößel guten
Wein darauf, decke den Napf vest zu und laß es 1 Stunde auf Kohlen kochen.
Hernach drücke die Blätter rein aus, tröpfele einige Tropfen Rosendhl dazu, und laß diesen Rosensaft so lange vest zugedeckt stehen, als er warm ist.
Wenn er kalt ist, filtrire ihn, und gieß ihn in eine Bouteille, die man, bis zum Gebrauch davon machen will, gut zugepropft stehen läßt.
Hiernächst wird 1½ Pfund Hirschhorn mit
3 Maaß Wasser bis zu 1 Maaß wie bei Gelee von Hirschhorn, eigekocht, und
hinzugethan ¼ Pf. gestoßner Zucker, von 2 Zitronen die auf Zucker abgeriebene Schale,
der Saft von 5 Zitronen, nebst 1½ Nößel weißen Wein;
dies kläre mit Eiweiß, und laß es dann einigemal durch einen leinenen Beutel laufen.
Sodann thu die Hälfte des Rosenwasser in 1 Schüssel, und das Gelte durch den Beutel dazu laufen,
und steif werden.
Die andre Hälfte des Rosenwassers hebe in einer kleinen vestzugestopften Bouteile zu fernern Gebrauche auf.
(aus einem Magdeburger Kochbuch für angehende Hausmütter und Haushälterinen und Köchinen von 1861)
(Früher war damit besonders in Deustchland und Österreich immer eine Weinflasche mit 0,7 Litern oder 0,75 Litern gemeint.