Setze schöne reife ausgeschnittene Pflaumen in einem Kessel aufs Feuer und wenn sie anfangen sich in
Saft zu verwandeln, so nimm den Saft davon ab; schlage die Kernen auf, stoße die Saamenkörner
klein, und thue ihn zu dem Safte nebst einer Tasse voll Flieder oder Holundersaft, auf 1 Maaß
Pflaumensaft gerechnet, und laß dies mit einander kochen, drücke hernach den Saft durch ein
leinenes Tuch ab.
Nimm auf 2 Pfund desselben 3 Viertelpf. Zucker, thue ihn unter den Saft und laß diesen, unter stetem
Rühren, knapp und so einkochen, daß ein Tropfen, auf einem zinnenen Teller getröpfelt,
fest wie Gallerte steht; dann schütte es in ein Gefäß und würze es mit
feingestoßener Muskatenblühte und Zimmt; von diesen beiden Gewürzen zusammen darf, nach
obigen Zucker gerechnet, nur 1 halbes Quentchen
genommen werden; sodann fülle das Gelee in die Formen.
Die übrige Pflaumenmasse im Kessel koche
ganz kurz ein, streiche sie durch ein Haarsieb und setze das Durchgestrichene noch einmal auf, thu
auf 2 Pf. von dieser Marmelade, 1 halbes Pf. eine Nacht mit Rosenwasser angefeuchteten und geschmolzenen
Zucker dazu; laß dies zusammen eine Stunde kochen und wenn gut ist, verkühlen; dann fülle
es in Gläser und überbinde sie, wie bekannt ist, mit Papier.
(aus einem Magdeburger Kochbuch für angehende Hausmütter und Haushälterinen und Köchinen von 1813)