Man muß dazu eigentlich luftdicht zu verschließende Gläser (Patentgläser) haben, doch kann man auch allenfalls
gewöhnliche Einmachgläser mit umgebogenem Rande benutzen und sie mit Schweineblase zubinden, unerläßlich ist
aber, daß man die Früchte kochend heiß und bis zum Ueberlaufen einfülle und augenblicklich den Deckel darauf
gebe und möglichst fest zuschraube oder mit Blase zubinde, weshalb dies am besten von einer zweiten Person verrichtet wird,
auch muß man die Früchte an einem kühlen, trockenen, dunkeln Ort bewahren, denn das Licht bringt sie leicht in
Gährung und schadet der Farbe.
Damit die Gläser nicht springen, setzt man sie mit kaltem Wasser aufs Feuer, daß sie nach und nach warm werden und stellt
sie sich dann auf dem Rande des Herdes zur Hand, um sofort einfüllen zu können.
Ist das nun Alles besorgt, so bringe man die Beeren aufs Feuer und füge, wenn sie aufgekocht haben, einen Eßlöffel Zucker auf je ein Liter Beeren hinzu, jedoch erst, wenn man fast allen Saft abgeschöpft hat und die Beeren beinahe trocken sind, wonach man sie noch eine Viertelstunde lang kochen läßt.
(Den Saft kann man zu Gelee benutzen)
Auf diese sehr empfehlenswerte Weise können alle Arten von Beeren eingemacht werden, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Preißelbeeren, Heidelbeeren, Weinbeeren und auch ausgesteinte Kirschen.
(Ein Rezept von Ludovica von Pröpper. (1818 - 1898))