Apfelscheiben, -
Man schält 6 große saftige Äpfel, schneidet sie in 1/4 Zoll dicke Scheiben (oder in 8 Teile), die Kernhäuser heraus, bestreut sie mit Zucker und Arak,
läßt sie so eine Zeit stehen, dann aus einer dicken Klare nach Nr. 58 gebacken, legt sie einzeln und geschwind mit der daran hängenden Klare in das sehr heiße Schmalz und unter währendem Schütteln braun ausgebacken (vom Schütteln werden sie größer), dann in den Durchschlag und nun auf Papier gelegt, und wieder andere gebacken, bis sie alle sind.
Man muß nicht mehr als 4 bis 6 Stück auf einmal backen, auch nach der Größe der Kasserole sonst wird das Schmalz kalt und matt; auch muß das Schmalz jedesmal wieder recht heiß werden, ehe man andere Äpfel hinein tut, es muß geschwind und hintereinander zugehen, sich auch vorsehen, daß das Schmalz auf dem Feuer nicht anzündet oder umfällt;
es muß in einer festen Kasserole und in keinem töpfernen Tiegel gemacht werden, man muß sich überhaupt sehr vorsichtig beim Schmalzausbacken benehmen, denn es ist ein sehr schwieriges Fach.
Bei allen Fruchtbackwerk muß das Schmalz sehr heiß gehalten werden.
Wenn man es nicht geschwind aus dem Schmalz heraus nimmt, wenn es gut ist, so ziehen die Sachen das Fett an sich.
Man legt dann die gebackenen Apfelscheiben erst in einen Durchschlag dann auf Papier, mit viel Zucker und Zimt bestreut und über einander abgerichtet, auch mit Zucker glacieren, nämlich man sticht die Apfelscheiben einzeln an die Gabel, taucht sie in gestoßenen Zucker und über glühende Kohlen gehalten, daß der Zucker schmilzt; auch zweimal in den Zucker tauchen und somit doppelt glaciert und warm stellen.
Quelle:
- Ein Rezept aus dem
- "
Kochbuch von August Erdmann Lehmann, 1843"
- aus der Rubrik: 10. Abteilung, B. Von in Schmalz abgebackenen Mehlspeisen
- Rezept 950, Seite 288 — Apfelscheiben
- Überarbeitet und digitalisiert von www.feiertagsrezepte.de
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