Karpfen farciert -
Man schuppt 2 Karpfen, den größten spaltet man vom Kopf bis über den Schwanz hin, auch die andere Seite so gespaltet, der Kopf bleibt ganz und das Rückgrad und der Schwanz hängt auch so beisammen, schneidet die beiden Hälften aus Haut und Gräten, wie auch von dem zweiten Karpfen das ganze Fleisch (sonst möchte es nicht hinreichend sein) und macht von dem Karpfenfleische
eine Farce nach Nr. 74.
Den Abgang, die Schuppen mit dem Gebündel in Salzwasser, Zwiebeln, Petersilie, Pfeffer und Ingwer 1/4 Stunde abgekocht, dann in ein Geschirr oder Bratpfanne mit Butter bestrichen und Semmel bestreut, legt etwas von der Farce darauf, legt das Rückgrad von dem Karpfen, wo der Kopf und Schwanz noch daran ist, darauf, das Gebündel dazu, bedeckt es mit der übrigen Farce und formiert es so, als wenn der Karpfen ganz wäre und auf der Seite liege; der rohe Kopf bleibt ohne Farce, wie auch der Schwanz, den Farcefisch mit einem Messer glatt gemacht, mit Ei und Butter bestrichen, bestreut, mit einem Kaffeelöffel eine Art von Schuppen formiert, dann bei mittlerer Hitze 1 Stunde gebacken, den Kopf mit einer Speckbatte oder fett Papier bedeckt, daß er beim backen nicht vertrocknet.
Angerichtet, mit Krebsbutter begossen und mit einer Sardellensauce, auch den gekochten Rogen oder Milch mit in die Sauce gelegt.
Die gewonnene Fischbrühe von den Schuppen und Gräten, wird legiert, mit Sardellen und Essig als Sauce abgeschmeckt.
Auch den geformten Karpfen mit Ei bestrichen, mit Schuppen von Blätter- oder mürbem Teig belegen (man sticht mit einem Fingerhut die Schuppen aus), und dann so gebacken.
Quelle:
- Ein Rezept aus dem
- "
Kochbuch von August Erdmann Lehmann, 1843"
- aus der Rubrik: 7. Abteilung, Von Fischen und Krebsen - Der Karpfen
- Rezept 714, Seite 216 — Karpfen farciert
- Überarbeitet und digitalisiert von www.feiertagsrezepte.de
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