Faustmaucke, -
Man setzt einen 2 Kannen Topf mit Wasser und Salz ans Feuer; wenn es kocht, die Hälfte davon abgegossen, setzt den Topf wieder an oder besser aufs Feuer.
Sobald es wieder kocht, schüttet 1 Pfund Mehl (auch Buchweizenmehl) Heidegrützemehl hinein, ohne es umzurühren,läßt es so auf starkem Feuer stehen, sticht mit dem Rürlöffelstiele durch das Mehl bis auf den Boden, zieht ihn wieder heraus, daß er ein Loch, auch mehrere Löcher hinterläßt.
Aus diesen Löchern soll und muß das Wasser in die Höhe kochen und das ganze Mehl umkugeln und umkochen, auf starkem Feuer, ohne zu rühren.
Wenn es nun 2 Minuten so gekocht hat, gießt man das Wasser fast ganz ab und rührt es sogleich mit einem Rührlöffel recht durcheinander, so wird es ein derber Klumpen werden, worin sich noch rohes Mehl zeigen wird, welches aber nichts schadet.
Von diesem warmen Klumpen wird etwas heraus genommen, mit einem Messer oder Löffel kleine Klümpchen davon gemacht, wie 1/4 Ei groß, solche an dem Rande der Schüssel geklebt, abgestrichen, daß sie in die Schüssel fallen, so fort, bis es alle ist; auch mit den Fingern klein flocken.
Und weil es noch warm ist, mit sehr viel brauner Butter, worin Zwiebeln geröstet sind, begossen, mit Semmel bestreut, recht heiß und warm gegessen; auch mit Syrup begossen.
Diese Speise ist etwas fest und klebricht, jedoch leichter zu verdauen als es scheint; und heißt wegen der nötigen Kraftanstrengung, Faustmaucke.
Quelle:
- Ein Rezept aus dem
- "
Kochbuch von August Erdmann Lehmann, 1843"
- aus der Rubrik: 1. Abteilung, Von verschiedenen kleinen Speisen und Gerichten
- Rezept 138, Seite 42 — Faustmaucke
- Überarbeitet und digitalisiert von www.feiertagsrezepte.de
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