Chartreuse von Wurzeln, -
Chartreuse ursprünglich der Name von der Ähnlichkeit eines Chartäuserklosters.
Man schneidet allerhand Wurzelwerk, als: Möhren Wurzeln, Sellerie, Rübchen, jedes 1 Zoll lang und einen kleinen Finger stark, rund und glatt, kocht jedes allein in Fleischbrühe weich, wie auch 20 kleine Zwiebeln, dann hat man einen großen gespickten Kalbsfricandeau fast weich gekocht, 2 Pfund gekochten Bauchspeck und 2 Ellen abgebratene Sauciffes (Bratwürste) und einen Teller voll Farce nach Nummer 67; nimmt eine Kasserole, welche unten enger als oben ist, etwas tief, mit Butter ausgestrichen, ganz mit dünnen Speckscheiben ausgelegt, den Fricandeau legt man mit der gespickten Seite auf den Boden, alles kalt, alsdann eine Schicht Möhren um den Rand herum und die kleinen Zwiebeln an den Fricandeau herum, dann wieder eine Schicht Wurzeln um die Zwiebeln herum, so wie man das Holz übereinander legt, daß die Enden an die Speckwand zu liegen kommen, dazu einen Ring von der Bratwurst und wieder Wurzeln, bis oben heraus; alsdann bestreicht man es mit dünn feiner Farce inwendig herum, daß die Wurzeln zusammen halten, wie auch die Zwiebeln und Fricandeau; dann legt man es mit gekochten in Stückchen geschnittenen Bauchspeck, Kraut und übrigen Wurzeln voll und zu, streicht es mit Farce glatt, setzt es in die Röhre, läßt es 2 Stunden dünsten (es steigt nicht viel heraus), auch ein wenig ruhen, ehe man es stürzt, dann den Speck und das Fett abgenommen, den Fricandeau oben glaciert, auch mit Kastanien und mit Bratwürsten garniert, mit klarem Guss oder Sauce angerichtet, auch nach Nummer 63 gar gemacht, wenn obige Sachen ganz weich waren.
Quelle:
- Ein Rezept aus dem
- "
Kochbuch von August Erdmann Lehmann, 1843"
- aus der Rubrik: 1. Abteilung, Von verschiedenen kleinen Speisen und Gerichten
- Rezept 115, Seite 37 — Chartreuse von Wurzeln
- Überarbeitet und digitalisiert von www.feiertagsrezepte.de
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