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Augsburgisches Kochbuch von 1843
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I. Kenntniss der Kochgeschirre
(Rezept von Sophie Juliane Weiler)

Kenntniss der Kochgeschirre
Da man öfters die Geschirre nicht, wie man sie wünscht, bekommen kann, so wird es gut sein, uns mit der Beschaffenheit derselben bekannt zu machen. Zuerst also von verzinnten Kupfergeschirren. Will man wissen, ob die Verzinnung unverfälscht und daher auch unschädlich sei, so müssen wir zuerst ihre Farbe ansehen. Fällt diese etwas ins Bläulichte und der Glanz scheint matt, so gibt es eine schlimme Meinung; probiert man sie endlich mit dem Finger, indem man damit die Oberfläche des Gefäßes reibt und dieser wird davon schwärzlich, so bestätigt sich der Verdacht. Will man aber noch sicherer zu Werke gehen, so gießt man eine Portion Weinessig und Wasser, zu gleichen Teilen vermischt hinein, läßt es darin sieden, und gibt Acht, ob sich der Geruch verändert; endlich wirft man noch ein wenig salz dazu, von welchem das Gemische trübe wird, wenn die Verzinnung unecht ist. Ist es aber gut verzinnt, so wird die Farbe lebhaft und der Glanz silberartig sein. Bringt man die obige Mischung, von Weinessig und Wasser, im Gefäße zum Sieden und hält einen eisernen Nagel darein, so muß dessen Farbeunverändert bleiben und der Geschmack muß nichts von Kupfer verraten; wenn man es wieder ausgießt, so muß die Verzinnung wie neu aussehen. Bei dem Gebrauche dieser Geschirre aber müsen wir sorgfältig Acht geben, daß sich nie Grünspan ansetze; (Welches von zurückgebliebener Feuchtigkeit beim Fegen oder von feuchter Luft leicht geschehen kann;) sondern dieselben müssen vor jedesmaligem Gebrauche ausgeputzt werden; denn daß Grünspan Gift ist, wird hoffentlich jedem bekannt sein.

Noch eine Gattung von Kochgeschirren sind die eisernen, sie müssen aber den kupfernen und verzinnten weit nachstehen. Sie werden leicht vom Roste angegriffen, wenn nur die geringste Feuchtigkeit. ja selbst nur feuchte Luft daran schlägt, dann sind sie ungesund, unbrauchbar und müssen erts mit Mühe geputzt werden. Noch ein Fehler bei eisernen Geschirren ist, daß manche Speisen ihre Farbe darinnen verändern und wenn sie eigentlich weiß sein sollen, schwarz werden. Dies geschieht besonders bei sauren Speisen oder bei solchen, die aus dem Pflanzenreiche genommen sind. Endlich muß man noch bemerken, daß sie kein so starkes feuer als die kupfernen vertragen, wenn sie anders nicht springen sollen.

Die irdenen Geschirre werden bei uns am meisten gebraucht, man hält sie auch für die unschädlichsten. Da aber das irdene Geschirr sehr zerbrechlich ist, so muß man behutsam damit amgehen; auch tut man wohl, wenn man es mit Draht umflechten läßt. Die wenigen Kosten, welche man darauf verwendet, werden uns reichlich durch die längere Dauer erjetzt. Hat man aber Niemand ber der Hand, der diese Arbeit versteht, so kann man demselben noch auf eine andere Art eine bessere Dauerhaftigkeit verschaffen, wenn man es vermittelst eines Pinsels ein Paar mal mit dünnem lehm bestreicht und wenn es trocken istz noch einmal mit Leinöl überfährt. Dieser Überzug erhält am Feuer eine ungemeine Härte. Oder wir können auch die Gefäße, nachdem wir selbige mit Lehm überstrichen haben, noch einemla zuletzt mit Eierweiß überfirnissen. Wenn man ein neues irdenes Geschirr gebrauchen will, so ist es nötig, ihm zuvor der erdhaften Geruch und Geschmack zu benehmen, damit die Speisen davon nicht ungenießbar werden. Man legt sie nämlich, ehe man es überküttet, an einem Tag lang in frisches wasser und kocht es an einem gelinden Feuer aus. Diejenigen irdenen Gefäße, welche am meisten zum Dämpfen und Braten gebraucht werden, lassen sich am besten reinigen, wenn man selbige, so lange sie noch warm sind, mit eichenen oder buchenen Säespähnen ausreibt; in Ermangelung dieser kann man auch Weizenkleie dazu nehmen.

Noch eine Art irdener geschirre ist das sogenannte Steingut, welches sich seiner Dauerhaftigkeit und Reinlichkeit wegen besonders empfiehlt. Da es nicht im mindesten von einer Säure angegriffen wird und bei der Reinigung nichts von Schärfe zurückbleiben kann, so hat es zum Ansetzen des Essigs und zu Milch- und Buttergefäßen vor allen anderen den Vorzug. Ehe man aber die Töpfe von Steingut zu irgend etwas beim Kochen gebraucht, muß man Milch darin sieden, welches viel zu ihrer Dauer beiträgt, sonst taugen sie auch nicht zum kochen und dürfen nur zum kalten Gebrauche genommen werden.

Quelle:
- Ein Rezept aus dem - " Augsburgischem Kochbuch von Sophie Juliane Weiler, 1843"
- aus der Rubrik: Fische, Krebse, Frösche, Austern und Schnecken
- Rezept I., Seite V  —  Kenntniss der Kochgeschirre
- Überarbeitet und digitalisiert von www.feiertagsrezepte.de

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