Hausblase, Hausenblase -
franz. colle de poisson oder ichthyocolle, engl. isinglass
Die Hausenblase gewinnt man aus der Schwimmblase des Hausen *), des Stör, des Sterlet, zuweilen auch des Wels und Karpfen, indem man die Fischblasen abschneidet, auswäscht, in Kaltwasser einweicht, um sie von dem Blut und der äußeren haut zu befreien und zum trocknen an der Luft ausbreitet.
Schließlich werden sie in zusammengerollte Ringe, Blätter und dergl. geformt und vollends an der Sonne gedörrt.
Gute Hausenblase muß silberweiß durchsichtig, geruchlos und trocken sein und sich in heißem Wasser sowie in Wein und Spiritus völlig auflösen; die vorzüglichste bekommt man aus Rußland, namentlich aus Astrachan.
Da jedoch der Hausen unter Artenschutz steht und in den meisten Ländern auch ein Importverbot besteht, dürfte es schwierig sein, die Hausenblase heute noch zu bekommen.
Deshalb wird die Hausenblase (Schwimmblase) heute aus anderen Fischen und aus anderen Ländern gewonnen, und auch oft unter einem anderem Namen vertrieben.
Man benützt sie zur Klärung und Schönung von Wein und Bier, zur Bereitung von Kitt, zur Herstellung von Cremes und Gelees sowie zu verschiedenen technischen Zwecken.
Durch Beigabe von 1 Gramm Hausenblase pro Hektoliter, flocken Trubstoffe aus der Flüssigkeit aus,
die sich so leichter abfiltern lassen, weil diese sich so schneller am Boden absetzen.
Um Hausenblase aufzulösen, muß man die selbe vorher tüchtig klopfen, dann in Stücke zerreissen und vor dem Erhitzen in Wasser oder Wein erst eine Zeitlang weichen lassen; nachdem sie in der Flüssigkeit eine Weile gekocht und sich völlig aufgelöst hat, seiht man sie durch ein Tuch und vermischt sie mit der Creme oder dem Fruchtsaft, der Fleischbrühe u.s.w.
*) auch bekannt unter dem Namen Beluga, eine Störart), der in den Flüssen um das Kaspische und das Schwarze Meer heimisch ist und der hauptsächlich der Gewinnung von Kaviar dient
Quellen:
• alte Kochbücher und Küchenlexika
• Internetrecherchen
• Etc.