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Die Kochkunst von A - Z   -    Küchen - Lexikon
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Aal

Aal - franz.anguille, engl. eel, lat. anguilla.

Ein merkwürdiges Thier, halb Fisch halb Schlange, über welches die Meinungen der Naturforscher noch sehr getheilt und ungewiß sind.

Die Aegypter zollten den Aalen göttliche Verehrung und hatten bei den Göttertempeln große Fischbehälter, worin eine Menge gehalten wurden, welche die Priester jeden Tag mit Käse und den Eingeweiden der Opferthiere fütterten. Sie zähmten diese geheiligten Aale förmlich und schmückten sie mit Halsbändern von Gold und Edelsteinen.

Bei den Griechen und Römern wurden sie ebenfalls sehr geschützt, indessen wie es scheint, mehr als Delicatesse, denn als göttliches Wesen, denn Athenäos, ein grischischer Rhetor, der zu Ende des 2. und Anfang des 3 jahrhunderts v. Chr. in Alexandrien und Rom lebte und gastronomische Tischgespräche in 15 Büchern schrieb, spricht mit großer Begeisterung über den Aal und nennt ihn eine Tochter Jupiters, was dieses vorzugsweise im Schlamm lebende Thier trotz seines Wohlgeschmacks wohl kaum verdient .

Der Aal lebt in Flüssen, Seen und Teichen und verläßt dieselben zur Laichzeit im Frühjahr, um ins Meer zu wandern, von wo später die junge Brut in großen Scharen in die Süßwasser zurückkommt.

Er wird bis 1½ Meter lang, ja man erzählt von einzelnen noch viel größeren, doch sind so große Aale selten und er erreicht meist nur die Hälfte dieses Maßes, auch schmecken die mittelgroßen Aale besser als die sehr großen, ebenso sind die aus den Flüssen und Teichaalen bei weitem vorzuziehen, die stets einen etwas dumpfigen Geschmack haben, den man ihnen jedoch leicht benehmen kann, indem man sie, lebendig gekauft, drei Tage in einem Gefäß mit frischem Quellwasser läßt und während dieser Zeit mit Gerstenkörnern füttert, die man in Rothwein aufgequellt hat.

Ihre Farbe ist dunkelgrün, blauschwarz oder graugelb, mit weißem Bauch; die Fangzeit ist vom April an bis zum September, doch ist ihr Geschmack in der Zeit vom Juni bis August am feinsten.

Das Fleisch des Aales ist zart und sehr fett, deshalb auch schwer verdaulich und nur für einen guten Magen rathsam.

Er hat ein sehr zähes Leben und man tötet ihn gewöhnlich, indem man ihn mit einem Tuch unterhalb des Kopfes fast und diesen mehrmals heftig gegen die scharfe Kante des Küchentisches anschlägt, indessen ist dies eine ziemlich beschwerliche Methode; leichter, rascher und bei weitem bequemer ist folgendes Verfahren; Man gießt in einen Eimer oder großen Topf ½ Liter gewöhnlichen Weinessig, fügt 250 Gramm Salz hinzu, legt den Aal hinein und deckt das Gefäß rasch mit einem beschwerten Decekel zu. Der Aal ist unter straken Bewegungen in einigen Minuten todt, hat eine blaue Farbe angenommen und ist von allem Schleim befreit, bewegt sich auch beim Ausnehmen nicht mehr und das Fleisch wird beim Kochen etwas fester als gewöhnlich, während es eher an Wohlgeschmack gewinnt.

Man umbindet den Fisch nun mit einem Bindfaden, hängt ihn an einem Haken auf und häutet ihn ab, nachdem man unterhalb des Kopfes die Haut mit einem scharfen Messer ringsherum eingeschnitten hat.

In England bedient man sich hierbei einer besseren Methode: Man hält den getödteten Aal eine Weile über ein Holzkohlenfeuer, wodurch die Haut zusammenschrumpft, so daß man sie leicht abstreifen kann; dabei brät das überflüssige Fettaus und das Fleisch wird wohlschmeckender und leichter verdaulich.

Kleine Aale häutet man nicht, sondern reibt sie nur tüchtig mit Asche oder Salz ab.

(aus einem Lexikon der Kochkunst von 1886)

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